Frau Brandt, wie entsteht eigentlich Stress?
Zu Erst eine kurze Erklärung: Stress ist eine Reaktion des Körpers auf herausfordernde Situationen. Unser Organismus, sprich unser Körper, kann damit normalerweise umgehen. Aber wenn die Anforderungen zu zahlreich oder zu groß werden, können langfristige Folgen entstehen. Wie ist der Prozess also: Wenn wir eine Aufgabe als schwierig oder herausfordernd wahrnehmen, wird der Sympathikus aktiviert., was zu physiologischen Veränderungen führt – die Muskeln werden angespannt, die Verdauung verlangsamt sich, der Blutdruck steigt, die Gehirnvorgänge ändern sich. Häufig entstehen belastende Gedanken, „Ich schaff das nicht“, „Warum ich“… und Gefühle, wie z.B. Anspannung, Angst oder Wut treten auf. Dies kann Reflexe wie Flucht (Ich schiebe alles von mir weg), Angriff (Ich ziehe etwas blind durch) oder Starre (Ich kann nichts mehr tun) auslösen.
Wenn die Herausforderung gelöst ist, die Aufgabe geschafft ist, dann kommt der Körper wieder in den Entspannungsmodus, der Parasympathikus wird aktiviert. Wenn wir uns aber permanent überfordert fühlen, bleiben wir in einem Kreislauf übermäßigen Stresses gefangen.
Stress wirkt sich also auf unsere mentale Gesundheit aus.
Welche Rolle spielt die mentale Gesundheit eigentlich im Arbeitsalltag?
Die mentale Gesundheit beinhaltet viele Aspekte. Sie beeinflusst unsere körperliche Gesundheit und umgekehrt. Zur mentalen Gesundheit gehören Antrieb, Stimmung, Gefühle und Gedanken. Wie motiviert wir sind, ob wir uns aufraffen können oder lustlos sind, wie wir mit Ängsten und Befürchtungen umgehen oder wie gut wir uns konzentrieren können sind Teile davon. Wir arbeiten nicht gut, wenn wir z.B. freudlos oder lustlos sind oder wenn uns Ängste und Befürchtungen plagen. Darum hat auch die mentale Gesundheit eine entscheidende Bedeutung für den Arbeitsalltag […]